Mehr als 150.000 Euro für Flutopfer

Max Stillger Stiftung verteilt Spenden schnell und direkt an Betroffene / Offheimer Feuerwehrmänner im Einsatz

Die drei Offheimer Leo DaSilva, Dennis Schlitt und Lukas Mink (von links) nach ihrem Einsatz.
„Katastrophal“, sagt Dennis Schlitt. „Großartig“, sagt Max Stillger. Und doch reden die beiden Männer vom gleichen Thema. Schlitt beschreibt die Eindrücke von seinen Einsätzen im von der Flut zerstörten Ahrweiler, Stillger die Hilfs- und Spendenbereitschaft der Menschen. In zehn Tagen sind auf dem Spendenkonto seiner Stiftung mehr als 150.000 Euro eingegangen. „Das ist sagenhaft und übertrifft meine Erwartungen bei weitem“, erklärt der Unternehmer.
Schlitt kümmert sich darum, dass der Großteil des Geldes direkt bei Betroffenen in Ahrweiler ankommt, die bei dem verheerenden Hochwasser in der Nacht zum 15. Juli ihr gesamtes Hab und Gut verloren haben.

Der 42-Jährige hatte sich am darauffolgenden Freitag mit seinen Offheimer Feuerwehrkameraden Lukas Mink (25) und Leo DaSilva (24) am Gerätehaus getroffen und über die dramatische Lage im Katastrophengebiet gesprochen. Die Drei beschlossen spontan, den Opfern zu helfen. Nachts stellten sie die Ausrüstung zusammen – Pumpen und schweres Gerät -, am frühen Samstagmorgen machten sie sich auf den Weg. „Danach haben wir drei Tage lang fast ohne Pause gearbeitet“, berichtet der Offheimer. Selbst zum Schlafen blieb kaum Zeit. „Die Not war so groß, und es gab so viel zu tun, dass wir das in dieser Situation gar nicht bemerkt haben“, sagt er. „Das war der absolute Ausnahmezustand. Ein solches Bild der Verwüstung habe ich noch nicht gesehen.“

Lukas Mink (links) und Leo DaSilva beim Auspumpen eines Kellers.
Die Drei können anpacken: Schlitt ist Bauleiter der Limburger ABID-Senioren Immobilien GmbH, Mink und DaSilva sind bei der Limburger Albert Weil AG beschäftigt.
Das Offheimer Trio pumpte Keller aus, riss einsturzgefährdete Mauern ein und beseitigte Trümmer. Einen Tag länger als geplant; für den Montag stellten sie ihre Arbeitgeber kurzfristig frei. Die Helfer danken ihren Chefs aber nicht nur dafür. ABID und Weil stellten auch die Maschinen und das Material zur Verfügung; die ABID ersetzte alles, was bei den Einsätzen kaputtgegangen ist.
Am vergangenen Wochenende setzten Schlitt, Mink und DaSilva ihre Aktion fort, diesmal konzentrierten sie sich aus Auf- und Wegräumen. „Man sieht, dass es wieder vorwärts geht. Die Menschen haben wieder Hoffnung, obwohl die Zukunft für viele auf den ersten Blick hoffnungslos erscheint“, so der 42-Jährige.
Er und seine Mitstreiter haben mit mehreren Opfern Kontakte geknüpft und von zahlreichen Einzelschicksalen erfahren. Gemeinsam mit ABID-Gesellschafter Max Stillger sorgt Dennis Schlitt nun dafür, dass die bei der Stiftung eingegangenen Spenden schnell und unkompliziert direkt an Notleidende verteilt werden – je nach Schadenshöhe zwischen 500 und 10.000 Euro, bislang insgesamt schon mehr als 100.000 Euro.
„Das Geld kommt zu 100 Prozent dort an, wo es gebraucht wird. Die Leute sind unendlich dankbar dafür“, betont Stillger. „Trotz des massiv gestiegenen Arbeitsaufwands stehe ich zu meinem Wort, dass alle Kosten, die der Max Stillger Stiftung entstehen, von mir persönlich getragen werden“.

Dennis Schlitt mit Trennschleifer beim Aufräumen
Laut Satzung fördert die vor vier Jahren von ihm gegründeten Stiftung eigentlich nur Vereine, Projekte und Personen in der Region. „Aber bei diesem Jahrhundertereignis müssen alle zusammenhalten und sich in dem Maße engagieren, wie sie können“, sagt der Namensgeber und Vorstand. „Ich sehe es als unsere Pflicht an, auch hier zu helfen und Solidarität zu zeigen.“ Die Kuratoriumsmitglieder stimmten seinem Vorschlag sofort zu.
Zunächst schloss sich Stillger mit dem ihm eng verbundenen Unternehmen FONDSNET in Erftstadt (Nordrhein-Westfalen) zusammen, wo das Unwetter ebenfalls verheerende Schäden anrichtete. 250 Partner und Kunden spendeten innerhalb weniger Tage mehr als 100.000 Euro. Für Ahrweiler gingen bisher mehr als 40.000 Euro ein.
Hinzu kommen in nur zwei Tagen rund 6000 Euro auf dem Konto der Tochter-Stiftung des Limburger Musikers Matthias Distel („Ikke Hüftgold); dessen „Summerfield Kids Foundation“ konzentriert sich auf die Unterstützung von Familien mit Kindern.

„Es ist schön, dass es bei diesem Unglück auch positive Aspekte gibt. Die Hilfsbereitschaft ist überwältigend“, lobt Stillger. Er freut sich, dass seine Stiftung so viel bewegen kann, dankt allen Beteiligten und appelliert eindringlich an die Bürger, weiter zu spenden.

Spendenkonto:
Max Stillger Stiftung
Fluthilfe 2021
Volksbank Rhein-Lahn-Limburg
IBAN: DE42 5709 2800 0217 4353 07
Konto-Nr. 217 4353 07

Max Stillger Stiftung

Max-Value-Tower | Brüsseler Straße 5 | 65552 Limburg

Tel.: 06431 9473-0 | E-Mail: info(at)max-stillger-stiftung.de